Neurodermitis-Informationen für Eltern

Neurodermitis im Alltag

Menschen mit chronischen Erkrankungen müssen im Alltag in an und für sich „normalen Situationen“ an ihre krankheitsspezifischen Anforderungen denken. Dies gilt im Besonderen auch bei Neurodermitis.

Juckreiz und Kratzen – ein Teufelskreis?

Das vorherrschende Beschwerdebild der Neurodermitis ist der starke Juckreiz. Da Kratzen ein ganz natürlicher Reflex auf Juckreiz ist, macht es keinen Sinn, Kratzen zu verbieten. Viel effektiver sind spezielle juckreizlindernde Maßnahmen, die individuell unterschiedlich eingesetzt werden können.

Das Kratzen verursacht häufig Schuldgefühle oder andere negative Emotionen (bei Eltern und Kind!). So schwer es auch fällt: Verbieten Sie niemals das Kratzen oder schimpfen mit dem betroffenen Kind. Diese „Zuwendung“ ist eine Form der Aufmerksamkeit, die vor allem bei Kindern dazu führen kann, dass Kratzen vermehrt eingesetzt wird. („Instrumentalisierung des Kratzens“).

Tipps zum Umgang mit dem Juckreiz

Um den Juckreiz zu lindern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.

  • Ablenkung: Kinder können sehr gut durch Spielen abgelenkt werden.
  • Kühlen: Entweder können Sie die juckende Hautstelle mit einem Kühlpad, einem kalten Esslöffel oder mit Creme, die im Kühlschrank aufbewahrt wird, gekühlt werden. Bitte beachten Sie, dass Sie ein Kühlpad aus dem Eisfach immer mit einem Tuch umwickeln.
  • Eincremen: Juckende Haut kann durch gezieltes Eincremen beruhigt werden. Verwenden Sie dazu entweder eine Lotion oder Creme, keine fettige Salbe.
  • Alternative Hautstimulation: Dabei ist das wichtigste Ziel, dass die Haut nicht verletzt wird. Dazu eigenen sich leichtes Klopfen, Reiben, Zwicken anstelle von Kratzen etc.
  • Entspannung: Es gibt unterschiedliche Entspannungstechniken, die angewandt werden können, z. B. progressive Muskelentspannung nach Jakobson, TaiChi oder Yoga. Darüber hinaus gibt es sehr schöne Phantasie- oder Traumreisen, die nicht nur Entspannung, sondern auch Ablenkung bieten.

DAAB-Tipp: Probieren Sie mit Ihrem Kind verschiedene Entspannungsmethoden aus und finden Sie die Methode, die Ihrem Kind Spaß macht und sich in Ihren Alltag integrieren lässt.

Ruhe-/Entspannungsübungen für Kinder: die Wettermassage

Ein Kind legt sich bäuchlings auf eine Matte, ein Elternteil erzählt zur Massage eine Wettergeschichte: „Die Sonne scheint warm und angenehm.“ Die Hände werden überall für kurze Zeit flach auf den Körper gelegt. „Jetzt kommt leichter Wind auf“. Mit den Händen den ganzen Körper vom Kopf beginnend zu den Füßen sanft abstreichen.

„Nun wird der Wind stärker.“ Den Körper mit mehr Druck abstreichen, auch durch die Haare. „Der Regen wird stärker, es gibt einen richtigen Regenschauer.“ Mit den Fingern stärker auf den Körper tupfen, dann mit der hohlen Hand den Körper abklopfen.

Kleidung

Bei vielen Neurodermitis-Patienten kann ein Wärmestau bzw. Schwitzen zu Juckreiz oder einer Hautverschlechterung führen. Daher ist es wichtig, luftdurchlässige Kleidung aus Baumwolle oder Leinen zu tragen. Vermeiden Sie Wolle, denn sie kratzt auf der Haut. Bei Kleinkindern, die noch getragen werden, gilt dies auch für Eltern!

Auch Schilder oder Nähte können eine mechanische Reizung ausüben, schneiden Sie daher die Schilder raus. Unterwäsche kann zum Beispiel auf links getragen werden, damit die Nähte nicht stören. Zum Waschen der Kleidung kann in der Regel jedes beliebige Waschmittel verwendet werden. Besonders geeignet sind Waschmittel ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe.

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