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Allergie einfach: das Allergie-Lexikon

Schwierig geht auch einfach!

Wenn es um Allergien und die Vorgänge im Körper geht, benutzen die Erwachsenen oft komplizierte Wörter. Glucks und ich erklären dir hier die wichtigsten davon, damit du immer verstehst, worum es geht. Alles klar? Dann teste im Anschluss doch dein Wissen über Lebensmittelallergien im Allergie-Quiz!

Allergen

Ein Allergen ist ein eigentlich harmloser Stoff, der vom Körper als „fremd“ erkannt wird und auf den das Immunsystem (die Körperpolizei) zu stark reagiert. Allergene sind meistens Proteine (Eiweiße), zum Beispiel in der Milch oder in Eiern.


Allergie

Unter einer Allergie versteht man eine Überreaktion des Immunsystems gegen eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt. Es gibt über 20.000 Stoffe (Allergene), die Allergien auslösen können.


Allergietest

Bei Verdacht auf eine Allergie werden Allergietests durchgeführt, um herauszufinden, welcher Stoff die Allergie auslöst und welcher nicht. Es gibt verschiedene Tests, zum Beispiel Haut- oder Bluttests. Sie sind gar nicht schlimm, meistens piekst es nur kurz.


Allergologe

So nennt man den besonderen Arzt für Allergien. Er macht den Allergietest und erklärt dir, was du tun musst, wenn du eine Allergie hast.


Anaphylaxie (gesprochen: „Anafühlaxie“), auch allergischer Schock oder anaphylaktischer Schock

Der allergische Schock ist die schwerste allergische Reaktion und kann lebensbedrohlich verlaufen. Sie tritt nur bei manchen Allergenen auf, zum Beispiel bei Lebensmittelallergien oder Allergien gegen Insektenstiche. Hier kannst du mehr darüber erfahren: Anaphylaxie


Antikörper

Die Zellen im Immunsystem bilden Antikörper. Diese haben die Aufgabe, bestimmte Stoffe wiederzuerkennen und zu bekämpfen. Wenn du zum Beispiel eine Allergie gegen Milcheiweiß hast, werden Antikörper gebildet, die genau diese Milcheiweiß-Teilchen abwehren.


Eiweiß

Eiweiße nennt man auch Proteine. Sie sind eine Gruppe von Nährstoffen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen. Die Eiweiße in verschiedenen Lebensmitteln können ganz unterschiedlich aufgebaut sein. Eine Allergie richtet sich deshalb fast immer nur gegen eine bestimmte Eiweiß-Art, z. B. im Weizen – denn die anderen, anders aufgebauten Eiweiße, z. B. im Ei, hält der Körper nicht für einen Feind.


Hauttest

Wenn der Allergologe – der Allergie-Arzt – vermutet, dass eine Allergie besteht, dann macht er einen Hauttest. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und sie alle haben spezielle Namen: Beim Pricktest werden unterschiedliche Allergene ganz leicht in die Haut geritzt, beim Intrakutantest mit einer feinen Nadel unter die Haut gepickt. Das merkst du beides kaum! Dann gibt es noch den Epikutantest, bei dem die Allergene mit Pflastern auf deinen Rücken aufgetragen werden. Wenn du gegen einen der Stoffe allergisch bist, bilden sich an der entsprechenden Stelle Quaddeln oder die Haut wird rot.


Immunsystem

Das Immunsystem kannst du dir wie deine eigene Körperpolizei vorstellen: Es wehrt alle Feinde ab, die in deinen Körper gelangen, zum Beispiel Viren – oder eben auch die Allergene, die es für Feinde hält. Es bildet dazu Antikörper, die die Angreifer vertreiben.


Karenz

Unter Karenz versteht man das Vermeiden von Allergenen. Wenn du zum Beispiel gegen Eier allergisch bist und deshalb keine Eier oder Speisen mit Eiern mehr isst, nennt man das auch „Karenzdiät“.


Kreuzreaktion (Kreuzallergie)

Bei einer Kreuzreaktion kann der Körper ähnliche Eiweiße (Allergene) nicht unterscheiden und versucht, auch diese abzuwehren. Die Betroffenen reagieren dann zusätzlich zu ihrer eigentlichen Allergie, zum Beispiel auf Ei, plötzlich auch auf andere Lebensmittel, z. B. Hühnerfleisch.


Laktase

Laktase ist ein sogenanntes „Enzym“, ein kleiner Helfer im Körper. Es spaltet den Milchzucker aus Milchprodukten in seine zwei Bausteine Glukose und Galaktose. Milchzucker kann der Körper nämlich nur dann verdauen, wenn er in diese zwei Einzelteile zerteilt ist. Ist im Körper zu wenig Laktase vorhanden, kann es zu einer Laktoseintoleranz kommen.


Laktose (Milchzucker)

Laktose oder Milchzucker ist ein wichtiger Bestandteil der Milch. Er liefert Energie und fördert die Aufnahme von Kalzium.


Laktoseintoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit)

Bei dieser Unverträglichkeit fehlt dem Körper das Enzym Laktase, das normalerweise den Milchzucker zerteilt, damit er verdaut werden kann. Wenn keine oder zu wenig Laktase im Körper vorhanden ist, kann der Milchzucker nicht mehr vollständig abgebaut und verwertet werden. Dadurch kommt es im Darm zu Krämpfen, Blähungen und Durchfall.


Nesselsucht

Die Nesselsucht ist eine Reaktion der Haut, die z. B. bei einer Allergie vorkommen kann. Sie zeigt sich auf der Haut mit Rötungen, Schwellungen und Quaddeln. Es sieht dann fast so aus, als wärst du aus Versehen durch ein paar Brennnesseln gelaufen.


Neurodermitis

Neurodermitis kannst du dir wie eine Entzündung der Haut vorstellen. Die Haut wird dann ganz trocken und juckt oft stark.


Notfallset

Wenn jemand eine starke Allergie hat und das Risiko einer Anaphylaxie besteht, dann bekommt er vom Arzt ein Notfallset. Darin befinden sich verschiedene Medikamente, zum Beispiel ein Adrenalin-Autoinjektor, ein Asthma-Notfallspray und mehr. Der Arzt zeigt allen ganz genau, was im Fall eines allergischen Schocks zu tun ist. Das Notfallset muss die Person mit der Allergie immer und überall dabeihaben!


Protein

Siehe Eiweiß


Quaddel

Quaddeln sind ovale oder runde, meistens juckende Erhebungen auf der Haut. Sie treten z. B. auf, wenn du eine Brennnessel berührst oder auch wenn du Kontakt mit etwas hast, gegen das du allergisch bist.


Spuren-Hinweis („Kann Spuren von … enthalten“)

Du hast sicher schon einmal Sätze wie „Kann Spuren von Weizen enthalten“, „Kann Spuren von Erdnüssen enthalten“ oder ähnliches gelesen. Diese Kennzeichnung ist für die Hersteller freiwillig.

Sie steht zum Beispiel drauf, wenn das Produkt Weizen (oder ein anderes Allergen) zwar nicht als Zutat enthält, es aber beispielsweise in einer Fabrik hergestellt wird, in der auch Lebensmittel mit Weizen (oder einem anderen Allergen) produziert werden. Schauen wir uns das Ganze einmal am Beispiel Weizen genauer an:

Wenn in der Fabrik Produkte mit Weizen hergestellt werden, kann der Hersteller vielleicht nicht ausschließen, dass kleine Teilchen der Weizenprodukte auch in die weizen-freien Produkte gelangen – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen.

Das Schwierige daran: Da der Hinweis freiwillig ist, drucken manche Hersteller ihn nicht auf. Du weißt dann aber nicht, ob der Hinweis nicht dort steht,

  1. weil der Hersteller ganz sicher weiß, dass keine Weizenteilchen enthalten sind oder
  2. weil er den freiwilligen Hinweis einfach nicht auf seine Produkte druckt.

Ziemlich sicher, dass ein Produkt keinen Weizen enthält, kannst du allerdings sein, wenn du z. B. diesen Satz siehst: „Kann Spuren von Milch enthalten.“ Warum? Weil du dann weißt, dass der Hersteller den freiwilligen Hinweis grundsätzlich angibt – und da dort nur Milch, nicht aber Weizen steht, ist es folglich sehr wahrscheinlich, dass keine Weizenteilchen enthalten sind.

Du kannst dir das Ganze wie eine Ampel vorstellen:

ROT:

Zutatenliste: Weizen genannt oder Spuren-Hinweis: vorhanden und Weizen genannt

-> Nicht kaufen!

GELB:

Zutatenliste: Weizen nicht genannt und Spuren-Hinweis: nicht vorhanden

-> Beim Hersteller nachfragen, um sicherzugehen

GRÜN:

Zutatenliste: Weizen nicht genannt und Spuren-Hinweis: vorhanden und Weizen nicht genannt

-> Guten Appetit :)

 

Weizen ist wie gesagt hier nur ein Beispiel. Das Gleiche gilt natürlich auch für andere Allergene wie Ei, Milch, Fisch, Nuss, Erdnuss, Soja usw.


Symptom

Ein Symptom ist ein Anzeichen für zum Beispiel eine Krankheit oder eine Allergie. Wenn du etwa Fieber hast, ist das ein Symptom, also ein Anzeichen, für eine Grippe. Bei einer Allergie gibt es viele verschiedene Symptome: Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschlag oder Nesselsucht sind ein paar davon.