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Steckbrief Zöliakie

Was ist Zöliakie?


Wer eine Zöliakie hat, verträgt kein Gluten. Gluten (das „e“ wird lang gesprochen, so wie Glutehn) ist ein Eiweiß. Es kommt in vielen Getreidesorten vor, zum Beispiel in Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut, Hafer und Grünkern. Gluten ist ein „Kleber-Eiweiß“. Kleber-Eiweiß, weil es zum Beispiel beim Backen dafür sorgt, dass der Teig so gut zusammenhält.

 

Wie zeigt die Zöliakie sich?


Menschen mit Zöliakie haben häufig die folgenden Beschwerden (auch Symptome genannt): Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen. Einige nehmen auch ab, haben keinen Appetit mehr, sind oft müde oder schlecht gelaunt und es fehlen Nährstoffe.

 

Was passiert bei einer Zöliakie im Körper?


Die Zöliakie ist eine Erkrankung des Dünndarms. Der Dünndarm ist der Teil des Darms, der dafür zuständig ist, die Nahrung zu verdauen. Dort werden die ganzen Nährstoffe aus unserem Essen durch die Darmwand hindurch in unser Blut abgegeben. Von da aus gelangen sie dann in den ganzen Körper.

Bei Menschen, die eine Zöliakie haben, schädigt das Gluten das Gewebe des Dünndarms. So kann das Blut Vitamine und andere Nährstoffe nur noch in kleinen Mengen durch die Dünndarmwand aufnehmen. Dem Körper fehlen dann diese wichtigen Nährstoffe.

 

Sind Weizen-Allergie und Zöliakie dasselbe?


Nein. Zwar können die Beschwerden dieselben sein, aber die Ursache ist eine andere: Eine Allergie ist eine Reaktion des Abwehrsystems unseres Körpers, des Immunsystems.

Das Immunsystem hält bei der Weizen-Allergie fälschlicherweise das Eiweiß im Weizen für einen Feind und versucht, es abzuwehren. Man merkt das als Bauchschmerzen, Durchfall oder Hautausschlag.

 

Wie oft kommt die Zöliakie vor?


In Deutschland vertragen etwa einer von 200 bis einer von 300 Menschen kein Gluten.

Wie findet man heraus, ob man eine Zöliakie hat?


Um ganz sicher festzustellen, dass man eine Zöliakie hat, muss der Arzt einige Tests machen. Einer der wichtigsten Tests ist die Dünndarmspiegelung. Dabei schaut der Arzt sich an, wie es in deinem Dünndarm aussieht.

Das geht mithilfe eines ganz dünnen, beweglichen Schlauchs. Man nennt ihn auch „Endoskop“. An der Spitze dieses Schlauchs befinden sich ein kleines Licht und eine winzige Kamera, mit der der Arzt in deinen Darm schauen kann.

Durch einen kleinen Knipser wird etwas Haut aus dem Darm entfernt. Keine Angst, das tut nicht weh, davon merkst du gar nichts. Das Hautstückchen wird anschließend untersucht. Nur so kann eine Zöliakie sicher festgestellt werden.

Was kann man bei einer Zöliakie tun?


Bis heute ist die Zöliakie nicht heilbar. Die Wissenschaftler forschen noch daran, wie genau sie entsteht. Die betroffenen Patienten können aber etwas gegen die Beschwerden tun, und zwar dürfen sie kein Gluten mehr essen.

Dann erholt der Dünndarm sich und kann wieder ganz normal alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen. Auch die Bauchschmerzen und die anderen Symptome verschwinden dann.

Tipps für den Alltag mit Zöliakie

Es geht auch ohne Gluten

Heutzutage gibt es zum Glück jede Menge tolle Produkte ohne Gluten, zum Beispiel Mehl oder Nudeln aus Mais, Hirse, Buchweizen, Reis, Soja, Quinoa, Amarant, Kichererbsen oder Teff (Zwerghirse).

Viele davon finden du und deine Eltern in Bioläden, größeren Supermärkten oder in der Drogerie. Mehr Infos dazu, was du essen darfst und was besser nicht findest du hier:

Was darf ich essen und was nicht?

Achte auf die Ähre

Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Produkt Gluten enthält, schau einfach auf die Packung. In der Zutatenliste müssen glutenhaltige Lebensmittel aufgelistet sein.

Geeignete Produkte erkennst du außerdem an der Kennzeichnung „glutenfrei“ oder an einer durchgestrichenen Weizen-Ähre. Wenn du den Satz „Kann Spuren von Gluten enthalten“ entdeckst, lass das Produkt lieber stehen!

Kein Grund zur Sorge

Mach dir auf jeden Fall keine Sorgen: Auch mit Zöliakie kannst du mittlerweile gut ohne Beschwerden leben. Schau einfach immer genau auf die Verpackungen oder frage den Bäcker oder den Verkäufer, damit du nicht aus Versehen Gluten isst. Bei den ganzen leckeren Alternativen ist es auch gar nicht so schwer, auf Gluten zu verzichten :)

 

Immer dabei: deine Lebensmittel-Liste

Das sind ganz schön viele Dinge, die man beachten muss, was? Zum Glück hat der fleißige Glucks für dich alles ganz genau aufgeschrieben. Die Liste kannst du einfach herunterladen und ausdrucken – und schon hast du sie immer griffbereit: